Systemische Aufstellungen

Systemische Aufstellungen und Familienaufstellungen

Das Format der systemischen Aufstellungen bzw. Familienaufstellungen ist eine Methode, die ursprünglich aus der Familientherapie stammt.

Eine Aufstellung kann dabei helfen, Beziehungen und bisher unklare Verhältnisse in sozialen Systemen wie z.B. Familien zu verdeutlichen und somit zu Erkenntnisgewinn und einem besseren Verstehen von Verhaltensweisen beitragen.

Das Aufstellungsformat wurde weiterentwickelt und kann auch in anderen Zusammenhängen und für andere Fragestellungen außerhalb des Familiensystems genutzt werden.

Familien-Aufstellungen

Systemische Familienaufstellungen

Systemische Familienaufstellungen können z.B. bei Themen zu Familie, Eltern, Kindern, Partnerschaft/Paarbeziehung, Kollegen, Nachbarn, jegliche Form von sozialen Beziehungen sowie bei „allgemeinen Lebensthemen” sehr hilfreich sein.

Themen: 

  • zwischenmenschliche Konflikte und Beziehungen
  • Verhältnis zu bestimmten Personen

Mögliche Fragestellungen

  • Warum funktioniert meine Partnerschaft nicht?
  • Ich möchte mich nicht mehr ständig mit meinen Eltern oder Kindern streiten.
  • Ich habe das Gefühl, in meinem Leben auf der Stelle zu treten.

Berufs-Aufstellungen

Systemische Berufsaufstellungen

Systemische Berufsaufstellungen beinhalten Fragen zu Beruf, Berufung, Karriere oder Selbständigkeit.

Themen:

  • Berufliche Neu-Orientierung
  • Selbständigkeit
  • Tätigkeitsgebiete

Mögliche Fragestellungen – z.B.:

  • Soll ich mich zum jetzigen Zeitpunkt beruflich verändern?
  • Welchen Karriereweg soll ich nehmen?
  • Soll ich mich selbständig machen?
  • Soll ich mich mit x oder lieber mit y selbständig machen?

Struktur-Aufstellungen

Systemische Struktur-Aufstellungen

Systemische Strukturaufstellungen können nützlich für die Klärung von Entscheidungsfragen unterschiedlicher Art sein. Sie laufen in ähnlicher Weise wie Familienaufstellungen ab.

Themen:

  • Beleuchtung bestimmter Situationen/Themen
  • Hilfe bei der Entscheidungsfindung
  • Aufzeigen möglicher Lösungswege für spezifische Fragestellungen.

 Mögliche Fragestellungen – z.B.:

  • Welche von mehreren möglichen Entscheidungen könnte ich treffen?
  • Wie komme ich an mein Ziel?
  • Soll ich auf meinen Verstand oder auf mein Gefühl/Herz/Bauch hören

Organisations-Aufstellungen

Systemische Organisationsaufstellungen

Systemische Organisationsaufstellungen richten sich an Unternehmen und Organisationen.

Themen:
Fragestellungen in Bezug auf verschidene Themen möglich:

  • strukturell-organisatorisch (Struktur, Aufbau, Führung)
  • personell (konkrete oder allgemeine Personalfragen)
  • inhaltlich (Vertriebswege, einzelne Produkte, Marketing, Zielgruppe)

Mögliche Fragestellungen – z.B.:

  • Wie stehen meine Kunden zu meinem Produkt oder meiner Dienstleistung?
  • Warum funktioniert die Zusammenarbeit zwischen bestimmten Abteilungen nicht?
  • Wie stehen die Mitarbeiter zum Unternehmen?
  • Wird mein Unternehmen von meiner Zielgruppe wahrgenommen?
  • Stimmt die Führungsstruktur in meinem Unternehmen?
  • Passt das neue Produkt zum vorhandenen Portfolio?

Einzel-Aufstellungen

Systemische Einzelaufstellungen

Bei systemischen Aufstellungen im Einzelsetting (Einzelaufstellungen, Figurenaufstellungen) sind nur Aufstellungsleiter und Klient/Klientin anwesend. Es gibt also keine Stellvertreter oder Zuschauer. Einzelaufstellungen eignen sich dann, wenn ein besonders geschützter und vertraulicher Rahmen gewünscht wird oder wenn kurzfristig keine realen „menschlichen“) Stellvertreter zur Verfügung stehen. Eine Einzelaufstellung wird mit Hilfe von Figuren, Holzklötzchen oder Platzhaltern (z.B. Bodenankern) durchgeführt.

Diese Form der systemischen Aufstellung funktioniert – obwohl keine menschlichen Repräsentanten beteiligt sind.

Mit dieser Methode können verschiedene Themen aufgestellt werden – vor allem aus dem zwischenmenschlichen Bereich aber auch z.B. berufliche Themen.
Einzelaufstellungen mit Figuren oder anderen Platzhaltern haben allerdings auch Grenzen gegenüber einer Aufstellung mit Menschen und sind nicht für alle Fragen passend und angemessen.
Ob eine Einzelaufstellung für Ihr spezielles Anliegen geeignet ist, können wir gerne vorab in einem gemeinsamen Gespräch klären.

Körper-Aufstellungen

Systemische Körper-Aufstellungen

Körper- bzw. Körpersymptom-Aufstellungen können Hinweise auf körperlich-gesundheitliche Phänomene und Probleme geben. Manchmal können sich Zusammenhänge zeigen, die eine völlig unerwartete Herkunft oder einen externen Bezug haben.

Themen:

  • Gesundheitlich-körperliche Fragestellungen

Mögliche Fragestellungen – z.B.:

  • Warum fühle ich mich immer so schlapp?
  • Was könnten Ursachen für meine Beschwerden sein?
  • Sind bei mir Körper, Geist und Seele im Einklang?

Bitte beachten Sie, dass eine Aufstellung keinesfalls die Untersuchung, Begutachtung und Behandlung durch einen Arzt, Heilpraktiker oder Psychotherapeuten ersetzt und ausschließlich als zusätzlich-ergänzende Möglichkeit dienen kann. Bitte wenden Sie sich immer auch an einen medizinischen Experten. Eine Körper-(symptom-)aufstellung stellt weder eine Diagnosemöglichkeit noch eine Therapie oder Heilungsmethode dar.

Meine aktuellen Aufstellungs-TERMINE finden Sie hier.

Systemische Aufstellungen – was ist das und wie funktionieren sie?

Jemand hat ein Problem (z.B. immer Streit innerhalb der Familie), kann dieses mit den realen beteiligten Personen jedoch nicht lösen und möchte gerne wissen, welche Dynamiken vorhanden sind – also „was eigentlich los ist“ und wie aus der eigenen Sicht eine Verbesserung der Situation eintreten könnte. Der Aufstellungsleiter wählt nun bestimmte Rollen der beteiligten Personen (oder auch abstrakte Themen dazu) aus und besetzt diese mit anwesenden Teilnehmern (Repräsentanten, Stellvertreter).

Diese werden im Raum „aufgestellt“ und es ergeben sich bestimmte Reaktionen der einzelnen Stellvertreter (Gefühle, Eindrücke). Aus der daraus entstehenden Dynamik baut sich die Aufstellung nun auf und der Aufstellungsleiter kann entsprechend auf verschiedene Art eingreifen, um die Aufstellung in Richtung der Aufgabenstellung des Aufgestellten (Fragestellers) hin zu einem hilfreichen Ergebnis zu lenken.

Die Stellvertreter bekommen während der Aufstellung Impulse, Gefühle oder Gedanken, die nicht rational-wissenschaftlich erklärt werden können, die jedoch mit den realen Personen in Zusammenhang stehen. Wie genau dies geschieht oder warum es funktioniert bleibt spekulativ. Am wahrscheinlichsten jedoch erscheint die Theorie des sogenannten „morphogenetischen“ („wissenden“) Feldes, welches von den Stellvertretern durch Übernahme einer konkreten Rolle „angezapft“ wird. Also ein „im Raum“ vorhandenes Wissen über Zusammenhänge oder Gefühle kann „abgerufen“ werden. Es zeigt sich, dass sich die Stellvertreter ohne jegliches Kennen der realen Personen während der Aufstellung sehr ähnlich verhalten oder sprechen wie diese selbst.

Häufige Fragen zum Systemischen Aufstellen und Familienstellen

  • Muss ich schon Erfahrung mit systemischen Aufstellungen haben, wenn ich mich anmelden möchte?
    Nein. Auch „Anfänger“ können teilnehmen. Es ist ausreichend, wenn Offenheit für diese Methode und die Bereitschaft, sich wirklich einzulassen und an sich arbeiten zu wollen, vorhanden sind.
  • Wie funktionieren systemische Aufstellungen?
    Eine streng wissenschaftliche Erklärung dafür gibt es nicht.Eine mögliche Erklärungstheorie ist die Grundannahme eines sogenannten „wissenden (morphischen) Feldes“. Das bedeutet, dass Informationen – z.B. über Personen – in diesem „Feld“ vorhanden sind und (teilweise) „abgerufen“ werden können.In diesem Zusammenhang wird häufig das Beispiel erwähnt, dass zahlreiche Beobachtungen gezeigt haben, dass z.B. Hunde, die zuhause auf ihre Besitzer warten, bereits zu einem Zeitpunkt freudige Reaktionen zeigen und unruhig werden, wenn sie ihren Menschen noch weder hören noch sehen können. Es könnte sich also um eine Art „sechsten Sinn“ handeln.
  • Was ist der Unterschied zwischen Aufsteller und teilnehmenden Beobachtern bzw. Stellvertretern?
    Der „Aufsteller“ ist derjenige/diejenige, mit einem Thema oder Problem, welches angeschaut werden soll.Als „teilnehmende Beobachter“, „Repräsentanten“ oder „Stellvertreter“ werden andere Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Aufstellungsrunde bezeichnet, die sich zur Mitwirkung zur Verfügung stellen – also in verschiedene (vom Aufstellungsleiter zu bestimmende) Rollen (z.B. Eltern) gehen.Auch ein Aufsteller kann in einer anderen Aufstellungsrunde als Stellvertreter für andere Aufsteller mitwirken.